14.4.2022
A
lles rund ums Thema Dämmen
Redaktion ener.do
14.4.2022

Wer ein Haus baut, wird sich nicht nur über das passende Heizungssystem Gedanken machen, sondern auch das Thema Dämmung genauer beleuchten. Angesichts des Klimawandels, der Überbeanspruchung der Ressourcen und steigender Energiepreise wird es immer wichtiger, Häuser mit dem richtigen Wärmeschutz auszustatten. Wer sein Haus hervorragend dämmt, muss nicht so viel heizen, spart dabei Geld und schont obendrein die Umwelt. Aber nicht nur für Häuslebauer ist das Thema Dämmung von Bedeutung, auch Eigentümer von Bestandsgebäuden können über eine Erneuerung der Dämmung ihre Heizkosten senken und dennoch eine wohlige Wärme genießen.

Dämmstoffe an Gebäuden sorgen dafür, die Wärmeübertragung durch Bauteile zu verringern. Eine Dachdämmung muss im Winter vor der Kälte von außen schützen und im Sommer die Hitze draußen halten. Eine gute Innendämmung hingegen muss für ein gutes Raumklima sorgen und Schimmelpilzbefall vorbeugen. Je nach bauphysikalischen und bautechnischen Eigenschaften wird ein Dämmstoff als Matte, Platte, Filz oder Schüttung verarbeitet. 

Im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) gibt es für Einzelmaßnahmen an der Gebäudehülle Förderungen des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA), worunter auch die Dämmung der Gebäudehülle fällt. Gefördert werden sämtliche Maßnahmen, die die Energieeffizienz eines Gebäudes steigern.

Jede eingesparte Kilowattstunde Strom schont nicht nur den Geldbeutel, sondern auch die Umwelt. Gerade in älteren Gebäuden lohnt es sich, mit Hilfe eines Energieeffizienzexperten genauer hinzuschauen und zu ermitteln, wo Einsparpotenzial besteht. Neben der Optimierung der Heizung bietet die richtige Dämmung einen hervorragenden Ansatzpunkt zur Steigerung der Energieeffizienz.

Gefördert wird:

  • die Dämmung der Gebäudehülle, darunter fallen Außenwände, Dachflächen, Geschossdecken und Bodenflächen
  • die Erneuerung von Vorhangfassaden
  • der Austausch von Fenstern, Außentüren und -toren
  • sommerlicher Wärmeschutz durch Ersatz oder Einbau von außenliegenden Sonnenschutzeinrichtungen mit optimierter Tageslichtversorgung
  • Privatpersonen und Wohnungseigentümergemeinschaften
  • Freiberuflich Tätige
  • Kommunale Gebietskörperschaften
  • Körperschaften des öffentlichen Rechts
  • Gemeinnützige Organisationen einschließlich Kirchen
  • Unternehmen, einschließlich Einzelunternehmer und kommunale Unternehmen
  • Sonstige juristische Personen des Privatrechts, einschließlich Wohnungsbaugenossenschaften
Keine Maßnahme ohne den Experten

Sämtliche Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz Ihres Hauses müssen von einem Energieeffizienzexperten begleitet und überwacht werden, damit Sie in den Genuss der staatlichen Förderungen kommen. Maßnahmen, die Sie auf eigene Faust unternehmen, sind nicht förderfähig.

Auf der Suche nach einem Energieeffizienzexperten in Ihrer Nähe werden Sie hier ganz leicht fündig.

Wohnhäuser werden aktuell häufig noch mit Polystyrol, besser bekannt unter dem Namen Styropor, gedämmt. Das liegt zum einen daran, dass Styropor der mit Abstand preiswerteste Dämmstoff ist und zum anderen, dass das Material sehr wirksam ist. Weitere Vorteile des Dämmstoffs sind die leichte Verarbeitung, das geringe Gewicht des Materials und die lange Lebensdauer.

Doch der Dämmstoff bringt auch so einige Nachteile mit sich, unter anderem die hohe Brennbarkeit. Styropor erfüllt als Dämmmaterial zwar die gesetzlichen Brandschutzanforderungen, sonst dürfte es gar nicht verbaut werden. Dennoch: Einmal in Brand gesetzt, breitet sich das Feuer rasend schnell aus und es werden giftige Gase freigesetzt. Die Hersteller behandeln die Platten daher mit Brandschutzmitteln – hierbei werden allerdings gefährliche Umweltgifte freigesetzt. Ein weiterer Nachteil des Dämmstoffes: Styropor ist nicht recyclingfähig, es gilt als Sondermüll, der teuer entsorgt werden muss. Außerdem wird bei der Herstellung von Styropor viel Energie verbraucht und CO2 freigesetzt. Das schadet dem Klima. Hinzu kommt, dass der Stoff Polystyrol aus Erdöl gewonnen wird. Wem der Schutz unserer Ressourcen und der Umwelt am Herz liegt, sollte auf diesen Dämmstoff verzichten.

Auch mineralische Dämmstoffe werden in einem energieaufwendigen und umweltbelastenden Verfahren hergestellt. Sie werden als Fasern und Hartschaum angeboten. Die Dämmprodukte bestehen aus mineralischen Grundstoffen wie Kalk, Sand oder Gestein. Die Grundstoffe werden geschmolzen und zerfasert und mit einem Bindemittel zu Matten, Platten oder Vliesen verarbeitet. Mineralfasern haben ein gutes Dämmvermögen und sind langlebig. Dennoch gilt auch hier: Wer Umwelt und Ressourcen schützen möchte, verzichtet lieber aufs Dämmen mit Mineralfasern.

Zum Glück gibt es tolle ökologische Alternativen zu Styropor und mineralischen Stoffen, die Klima und Ressourcen schonen und die Häuser dennoch hervorragend dämmen.

Diese ökologischen Dämmstoffe gibt es

Natürliche Dämmstoffe werden auf Grundlage nachwachsender Rohstoffe hergestellt. Natürliche organische Dämmstoffe sind Holz, Flachs, Kork, Kokos, Hanf, Baumwolle, Schilfrohr, Seegras, Stroh, Torf, Wiesengras, Zellulose, Getreidegranulat und Schafwolle. Die Rohstoffe werden weitgehend gesundheits- und umweltverträglich getrocknet, zerfasert und versponnen und anschließend in Temperatur- oder Pressverfahren zu Matten, Platten, Fliesen oder Schüttungen verarbeitet. Natürliche Stoffe wie Harze oder Wachse oder auch synthetische Stoffe wie Latex werden als Bindemittel zugesetzt. Um die Dämmstoffe vor Schimmelpilzbefall, Feuchtigkeit und Brandeinwirkung zu schützen, werden sie mit verschiedenen Chemikalien wie Borsäure und Borsalz behandelt. Trotz der Zusätze gelten natürliche Dämmstoffe als gesundheitlich unbedenklich. Sie sind obendrein weiter- und wiederverwertbar.

Eine Sonderform unter den natürlichen Dämmstoffen sind Zellulosefasern, die aus Altpapier hergestellt werden. Das Altpapier wird zu Zellulosewolle aufbereitet und mit Borsalz als Brandschutz behandelt. Die Flocken werden mit Bindemitteln und Armierungsfasern vermischt und zu Platten gepresst oder als Ein- oder Aufblasdämmung direkt vor Ort verarbeitet. Zellulosefasern eignen sich gut und dauerhaft zur Wärmedämmung, sie müssen allerdings gut vor Feuchtigkeit geschützt werden.

Natürliche mineralische Dämmstoffe bestehen aus Gesteins- oder Tongranulaten, die in einem zwar umweltverträglichen, leider aber sehr energieaufwendigen Prozess hergestellt werden. Die Ausgangsmaterialien (Ton, Glimmer, Perlite) werden mittels starker Erhitzung um ein Mehrfaches ihres ursprünglichen Volumens aufgebläht. Mit Bindemitteln und Fasern vermischt, wird das entstandene Korngut zu Platten gepresst oder als lose Schüttung verwendet. Je nach Ausgangsmaterial müssen manche Dämmstoffe vor dem Einbau mit chemischen Mitteln gegen Feuchtigkeit geschützt werden.

Natürliche mineralische Dämmstoffe eignen sich mäßig bis gut zur Dämmung von Gebäuden, darüber hinaus sind sie unverrottbar, schädlingsresistent und schwer entflammbar.

In einem gut gedämmten Haus haben Sie es im Winter schön warm und im Sommer angenehm kühl, ohne dass Sie viel Energie fürs Heizen oder Kühlen aufwenden müssen. Das ist gut fürs Klima und für den Geldbeutel.

Ob Sie sich zunächst die Außenwände und das Dach oder auch gleich die Fenster und Haustür vornehmen – letztendlich geht es darum, die gesamte wärmeübertragende Gebäudehülle so gut wie möglich zu dämmen. Denn eine gute Dämmung hilft, Wärmebrücken zu vermeiden, Heizkosten zu senken und die Hitze des Sommers auf Abstand zu halten.

Da der Anteil der Außenwände an der Gesamthüllfläche eines Gebäudes - in Abhängigkeit des Haustyps natürlich – nur etwa 40 Prozent ausmacht, stellt die Außenwanddämmung nur eine Komponente der gesamten Möglichkeiten zur Dämmung dar, wenn auch eine sehr wichtige.

Es gibt viele unterschiedliche Aufbauten für eine gut wärmegedämmte Außenwand, zum Beispiel:

  • Mauerwerk mit Wärmedämmputz
  • Mauerwerk mit Innendämmung
  • Mauerwerk mit Außendämmung
  • Zweischaliges Mauerwerk mit Kerndämmung
Innendämmung

Wer den Neubau eines Hauses plant, sollte auf eine Innendämmung verzichten und sich lieber auf eine gute Außendämmung konzentrieren. Bei der Sanierung von Gebäuden sind die Voraussetzungen oftmals andere, auch wenn prinzipiell die Außendämmung zu bevorzugen ist. Eine Innendämmung ist das Mittel der Wahl, wenn eine Dämmung von außen nicht möglich, oder aber nicht erlaubt ist.

Eine Innendämmung muss vorgenommen werden, wenn:

  • die Fassade des Hauses unter Denkmalschutz steht.
  • die Fassade erhalten bleiben soll (bei Sichtfachwerk oder -mauerwerk).
  • eine Außendämmung aufgrund technischer Probleme oder fehlender Grenzabstände nicht möglich ist.

Vorab sollten Sie beachten, dass eine Innendämmung die Gefahr birgt, dass es zu Feuchteschäden kommt, insbesondere in Häusern, die aufgrund ihrer geographischen Lage (in der Nähe eines Flusses) und der Fassadenausrichtung (Himmelsrichtung) mit viel Nässe in Berührung kommen. Warum ist das so? Enthält eine Wand keine Dämmung, kann die eingedrungene Feuchtigkeit zu beiden Seiten, also zur Außen- und auch zur Innenwand trocknen. Ist das Haus mit einer Innendämmung versehen, kann die Feuchtigkeit nicht trocknen. Da außerdem die Temperatur der Wand sinkt, wird die Trocknung nach außen auch verlangsamt, wodurch es langfristig zu Feuchteschäden kommt.

Es gilt: Eine gute Planung ist das A & O jeder hervorragenden Innendämmung. Obendrein sollten Sie nicht selbst in die Planung einsteigen, sondern einen Fachmann beauftragen. Ein Energieberater oder Bauphysiker berücksichtigt die Bestandskonstruktion und erstellt auf dieser Grundlage eine Bestandsanalyse. Im Anschluss wird er unter Berücksichtigung zahlreicher individueller Aspekte wie Wärmebrücken, Schlagregenschutz, Feuchteschutz, Standort in die Planung der Innendämmung einsteigen und nach Klärung aller Fragen die Ausführung vornehmen. 

Folgende Dämmstoffe sind für die Innendämmung geeignet:

  • Zellulose
  • Schafwolle
  • Mineralwolle
  • Mineralschaum
  • Holzfaser
  • Hanf
  • Polystyrol

Die Innendämmung wird heute in der Regel als System angeboten und besteht aus mehreren Komponenten. Folgende Varianten sind möglich:

  • Verbundplatten (bestehend aus Dämmstoff und Deckplatte)
  • Innenputzsystem (Eine Dämmplatte wird verdübelt und direkt nass verputzt)
  • Unterkonstruktion (Der Dämmstoff wird zwischen einer Konstruktion (Alu oder Holz) montiert, darüber wird eine Innenverkleidung angebracht.
Wärmedämm-Verbundsystem/Wärmedämmung

Das Wärmedämm-Verbundsystem (WDVS) eignet sich nicht nur für Neubauten, sondern auch für die nachträgliche Dämmung von Gebäuden.

Das WDVS besteht aus Dämmplatten, die bei Neubauten auf die Mauer bzw. bei Bestandsgebäuden auf den Außenputz geklebt oder verdübelt werden. Auf die Dämmplatte wird die Armierungsmasse gefüllt und mit dem Armierungsgewebe abgedichtet. Das Armierungsgewebe nimmt die Dehnungsspannungen auf und ist die Grundlage für den Außenputz.

Für diese Art der Wärmedämmung eignen sich Polystyrol und Steinwolle. Wem der Ressourcen- und Umweltschutz am Herzen liegt, sollte sich für ökologische Dämmstoffe entscheiden, geeignet sind:

  • Holzfaser
  • Hanf
  • Kork
  • Mineralschaum

Ganz wichtig: Planen Sie die Dämmung auf keinen Fall im Do-it-yourself-Verfahren! Eine sorgfältige Planung und Ausführung ist absolut wichtig und sollte vom Fachmann vorgenommen werden.

Vorgehängte hinterlüftete Fassade

Wenn auch ein wenig teurer, bildet die vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF) eine gute Alternative zum Wärmedämm-Verbundsystem, bietet sie doch einen besonders dauerhaften Witterungsschutz. Eine VHF besteht aus den folgenden Komponenten:

  • Wärmedämmung
  • Unterkonstruktion, inklusive der notwendigen Befestigungsmittel für die Wetterfassade
  • Vertikale Luftschicht zum Hinterlüften
  • Vorgehängte Wetterfassade

Die Methode der VHF besteht darin, mittels der vertikalen Luftschicht dauerhaft für eine Hinterlüftung zu sorgen und die Fassade von der gedämmten Tragstruktur des Gebäudes zu trennen, um Feuchte und Wärme fernzuhalten. Die Luftschicht erstreckt sich über die gesamte Fläche der Fassade und muss mindestens 2 cm dick sein.

Geeignete Dämmmaterialien – als Matte oder Platte – sind:

  • Hanf
  • Flachs
  • Kork
  • Steinwolle
  • Glaswolle
  • Holzfaser
  • Phenolharz

Die Dämmung wird nach der Montage der Unterkonstruktion an der Außenwand befestigt.

Die Fassade soll dauerhaft vor der Witterung schützen und kann aus unterschiedlichem Material bestehen, zum Beispiel aus:

  • Natur- oder Kunstschieferplatten
  • Holz
  • Holzschindeln
  • Keramischen Platten
  • Aluminiumplatten
  • Kupfertafeln
  • Zinktafeln
  • Marmor (oder anderen Steinplatten)

Die Unterkonstruktion muss auf das Gewicht des verwendeten Fassadenmaterials abgestimmt und für das betreffende Material zugelassen sein. Folgende Unterkonstruktionen gibt es:

  • Holzlattung
  • Aluminium- und Holz/Alu-Konstruktion
  • Edelstahlanker (diese finden vor allem bei schweren Natursteinverkleidungen Anwendung)

Das Dach eines Gebäudes muss uns Hausbewohner vor vielfältigen Wettereinflüssen wie Hitze, Kälte, Sturm, Regen oder Schnee schützen – und dies nach Möglichkeit über Jahrzehnte hinweg. Umso wichtiger ist, dass wir die möglichen Ansprüche an ein Dach kennen, um bei der Dämmung die richtige Entscheidung zu treffen. Zum Bereich des Daches gehören Flach- und Gründächer, geneigte Dächer, Dachgeschossdecken zum unbeheizten Dachraum und Abseitenwände.

Da das geneigte Dach die hierzulande häufigste verbaute Dachart ist, liegt unser Augenmerk hier auf den Möglichkeiten der Sanierung und Dämmung eines solchen Daches.

Legen Sie nicht selbst Hand an, sondern beauftragen Sie bitte unbedingt ein Fachunternehmen mit der Sanierung des Daches. Der Experte wird im ersten Schritt eine Bestandsaufnahme vornehmen und Ihnen die Möglichkeiten der Dachsanierung erläutern. Die Dämmung des Daches kann entweder von außen oder von innen vorgenommen werden – dies hängt von den Gegebenheiten vor Ort ab.

Bei einer Sanierung von außen wäre der Ablauf folgendermaßen:

Im ersten Schritt wird das Dach abgedeckt und das Unterdach sowie der alte Dämmstoff entfernt. Die Sparrenstärke muss gegebenenfalls erhöht werden. Nun werden eine Luftdichtung, der neue Dämmstoff und eine feuchtigkeitsabweisende, aber diffusionsoffene Winddichtung eingebaut. Abschließend wird das Dach eingedeckt, zum Beispiel mit Dachziegeln. 

Die Luftdichtung verhindert durch Konvektion eindringenden Wasserdampf. Die Bahnen müssen intakt sein und gut miteinander verklebt angebracht werden.

Die Winddichtung verhindert, dass Wind oder Feuchtigkeit von außen in die Konstruktion eindringen.

Zwischensparren-Dämmung

Bei der Zwischensparren-Dämmung befindet sich das Dämmmaterial wie der Name verrät zwischen den Sparren. Hierbei ist darauf zu achten, dass die Dämmung sehr dicht an den Sparren anliegt. Fugen sollten vermieden werden, da sie unnötige Wärmeverluste verursachen. Zur Vermeidung von Fugen kommen idealerweise Dämmkeile zum Einsatz.

Der Nachteil der Zwischensparren-Dämmung liegt bei den Sparren. Die Holzsparren wirken als Wärmebrücke und schmälern so die Dämmwirkung. Um Wärmeverluste zu vermeiden, ist es deshalb sinnvoll, statt einer Folie als Unterdach ein zusätzliches, diffusionsoffenes Unterdach in Form einer Wärmedämmung mit einzuplanen.

Aufsparren-Dämmung

Bei dieser Form der Dachdämmung wird die Dämmung auf den Dachsparren angebracht.

  • Der Aufbau des gedämmten Daches sieht folgendermaßen aus:
  • Dacheindeckung
  • Dachlattung (zur Befestigung der Ziegel)
  • Konterlattung mit Belüftungsebene
  • Diffusionsoffenes Unterdach/Winddichtung
  • Fugendichte (oft mehrlagige) Wärmedämmung
  • Luftdichtung
  • Innenverkleidung
  • Sparren (sichtbar im Raum)

Die Aufsparrendämmung bietet den Vorteil, dass Wärmebrücken komplett vermieden werden können und der Dachstuhl als tragende Konstruktion gut geschützt ist. Der Nachteil an dieser Art der Dämmung ist, dass die Dämmstärke begrenzt ist, weil der gesamte Dachaufbau ansonsten zu hoch wird.

Kombinations-Dämmung

Bei Sanierungen von Dächern mit unterschiedlichen Sparrenprofilen ist es mitunter nötig, eine Untersparren-Dämmung vorzunehmen, das heißt, die Dämmung wird im Inneren angebracht. Damit der Raumverlust nicht zu groß wird, sollte die Dämmschichtstärke möglichst geringgehalten werden. Möglich sind auch Kombinationen der genannten Varianten, etwa aus:

  • Aufdach- und Zwischensparren-Dämmung
  • Zwischensparren-Dämmung und Untersparrendämmung
  • Zwischensparren-Dämmung und Aufsparren-Dämmung

Für die Dämmung zwischen den Sparren bieten sich Hanf, Holzfaser oder Zellulose an. Diese Materialien bieten zusätzlich zum Schutz vor der Kälte im Winter einen guten sommerlichen Wärmeschutz sowie Schallschutz.

Da die Wärmeverluste im Kellerbereich einen nicht unbeträchtlichen Teil des Gesamtwärmeverlustes ausmachen, ist es mehr als sinnvoll, die Kellerdecke beziehungsweise die Bodenplatte gut gegen die Kälte aus dem Erdreich zu dämmen. Je nach den individuellen Gegebenheiten sind folgende Maßnahmen sinnvoll:

  • Bei einem unbeheizten Keller sollte die Kellerdecke gedämmt werden, um einen Wärmeabfluss aus den beheizten Räumen zu vermeiden.
  • Bei nicht unterkellerten beheizten Häusern oder Gebäuden mit beheizten Kellern sollte die Bodenplatte gedämmt werden, um unzulässige Wärmeverluste zu vermeiden.
  • Bei beheizten Kellern sind zusätzlich zu den oben genannten Maßnahmen die Kellerwände gegen Erdreich und ggf. die Innenmauern gegen unbeheizte Kellerräume zu dämmen. 

Wie beim Dach gilt auch bei Kellerräumen, dass die Dämmung nach Möglichkeit unterhalb der Kellerdecke, also auf der kalten Seite angebracht werden sollte, weil auf diese Weise Wärmebrücken vermieden werden und die tragende Konstruktion, also die Mauer oder die Decke im warmen Bereich bleiben.

Im Neubau ist die Planung der Kellerdeckendämmung im Rahmen eines Gesamtkonzepts ganz einfach möglich, aber auch in Altbauten lässt sich die Dämmung der Kellerdecke in den meisten Fällen recht gut realisieren. In der Regel werden die Dämmplatten lediglich an die Kellerdecke geklebt und im Anschluss verputzt oder auch so belassen. Ein bisschen schwieriger wird es, wenn die Decke uneben ist. In diesem Fall müsste die Kellerdecke zunächst dünn verputzt und begradigt werden, bevor die Dämmplatten angeklebt werden. Wie in allen Bereichen der Gebäudehülle gilt auch hier: Das Dämmmaterial sollte dicht anliegend und fugenfrei angebracht werden, damit Wärmeverluste und Feuchteschäden ausgeschlossen werden können.

Bei der Dämmung der Bodenplatte muss zunächst das Erdreich planiert werden, bevor eine sogenannte Sauberkeitsschicht aufgetragen wird, auf die die Dämmung aus PU- oder XPS-Platten folgt. Nach dem Verlegen der Dämmung wird die Bodenplatte betoniert.

Auch bei der Kellerwand wird die Dämmung gegen das Erdreich außen angebracht. Zwischen Erdreich und Dämmmaterial wird zum Schutz eine Drainage eingebaut. Geeignet sind feuchteresistente und druckfeste Materialien wie zum Beispiel Dämmplatten aus XPS.

Fenster sind hinsichtlich des Dämmwerts mit anderen Bauteilen nicht vergleichbar, dafür geht über die Fenster auch bei bester Verglasung zu viel Energie verloren. Andererseits haben Fenster den Vorteil, dass sie mit dem Sonnenlicht auch kostenlose Energie ins Haus lassen. Um insbesondere in der dunklen Jahreszeit Energieverluste über die Fenster und hohe Heizkosten zu vermeiden, ist es unumgänglich, bei der Sanierung oder dem Neubau auf energiesparende Verglasungen und wärmegedämmte Rahmenmaterialien sowie gute Abstandhalter zu achten.

Die Dämmwirkung der Verglasung wird durch die Luft- oder Edelgasfüllung im Scheibenzwischenraum erfüllt.

Wer in seinem Haus über einen Austausch der Fenster nachdenkt, hat mehrere Möglichkeiten, um die Dämmwirkung zu optimieren:

Das Zweischeibenisolierglas, das noch bis zum Ende des letzten Jahrtausends verbaut wurde und damit noch in vielen Bestandsbauten zu finden ist, wurde mittlerweile durch Zweischeiben- und Dreischeibenwärmeschutzglas ersetzt. Ähnlich wie im Zweischeibenisolierglas sind auch die Scheiben im Wärmeschutzglas über einen Aluminium-Abstandhalter fest miteinander verbunden. Wer noch über Isolierglas verfügt, kann problemlos auf Wärmeschutzglas umsatteln, weil die Fensterrahmen kompatibel sind. Für den hohen Dämmwert der Wärmeschutzverglasung (50 bis 60 Prozent besser als mit Isolierglas) sorgt die hauchdünne unsichtbare Metallbedampfung (in der Regel aus Silber), die auf der raumseitigen Scheibe im Scheibenzwischenraum aufgebracht wird. Die Metallbedampfung verringert den Emissionsgrad des Glases und damit seine Strahlungs- und Wärmeverluste.

Einen noch besseren Wärmeschutz bieten Dreischeibenwärmeschutzgläser. Diese lassen sich allerdings nicht in bestehenden Zweischeibenisolierglasrahmen nachrüsten. Die noch größere Dämmwirkung wird durch eine dritte Scheibe, eine weitere Metallbedampfung auf der Außenscheibe und eine Edelgasfüllung erreicht.

Hinsichtlich des Materials der Abstandhalter gibt es noch Verbesserungspotenzial. Abstandhalter sind heutzutage oftmals noch aus Aluminium oder Stahl. Aufgrund der Wärmebrückenwirkung werden die Abstandhalter so zur thermischen Schwachstelle des Fensters, an der sich dann schnell mal Kondensat bildet. Das Kondensat stellt insofern Probleme dar, als sich dadurch mit der Zeit Schimmel bilden kann, der Rahmen und die Silikondichtungen Schaden nehmen und in der Folge Wärmeverluste zunehmen.

Um derlei Schäden zu vermeiden, ist es besonders wichtig, das richtige Material für die Abstandhalter zu wählen. Bewährt haben sich Kunststoff und Edelstahl. In der Regel werden heute Abstandhalter aus einer Kombination aus Edelstahl und Kunststoff oder aus reinem Kunststoff verbaut, die genauso wie die Abstandhalter aus Aluminium eingesetzt werden. Diese Abstandhalter garantieren die absolute Dichtheit der Füllgase.

Fensterrahmen - auch ein wichtiger Faktor bei der Wärmedämmung

Holz und Kunststoff schneiden bei der Dämmwirkung am besten ab und werden hierzulande auch am meisten verbaut, nur wenige Hersteller bieten Alurahmen mit gleicher Dämmwirkung an. Aber nicht nur das Material, auch die Dicke der Rahmen entscheidet über die Dämmwirkung.

Holzrahmen werden in der Regel aus Eiche, Kiefer oder exotischen Hölzern hergestellt, wobei aus Gründen der Nachhaltigkeit in jedem Fall den einheimischen Hölzern Vorrang gegeben werden sollte. Holz weist gute Dämmeigenschaften auf, will allerdings auch gepflegt werden. Zum Glück gibt es diffusionsoffene Dickschichtlasuren, die nur etwa alle zehn Jahre nachbehandelt werden müssen.

Kunststoffrahmen erreichen eine ähnlich gute Dämmwirkung wie Holzrahmen. Sie werden meist aus Hart-PVC oder Hart-Polyurethan gefertigt. Meist enthalten Kunststoffrahmen einen Kern aus Metall, um die Stabilität zu garantieren. Ein großer Vorteil der Kunststoffrahmen ist, dass sie nahezu wartungsfrei sind.

Aus Aluminium oder Stahl gefertigte Rahmen enthalten in der Regel Abstandhalter aus Kunststoff, um die Wärmeleitung zu reduzieren. Dennoch: Die Dämmwirkung von Holz- oder Kunststoffrahmen erreichen Aluminiumrahmen nicht. Obendrein ist die Herstellung der Aluminiumrahmen mit einem hohen Energieaufwand verbunden und in punkto Nachhaltigkeit sicher nicht das Material der Wahl. Aber immerhin: Ebenso wie Kunststoffrahmen sind auch Aluminiumrahmen oder solche aus Stahl nahezu wartungsfrei.

Da die Rahmenmaterialien hinsichtlich der Dämmwirkung nahezu vergleichbar sind, ist letztendlich auch der Geschmack der Hausbesitzer gefragt. Holzrahmen haben einen ganz anderen Charakter als Kunststoffrahmen. Aluminium wiederum passt vielleicht ganz besonders gut zu modernen Wohnhäusern mit Loftcharakter.

Grundsätzlich gilt: Je besser die Fenster (Verglasung, Rahmen, Abstandhalter), desto geringer der Energieverbrauch und desto höher der Beitrag zum Klimaschutz. Außerdem amortisieren sich die Mehrkosten für ein hochwertiges Fenster innerhalb der deutlich längeren Lebensdauer dadurch, dass die immer weiter steigenden Energiepreise nicht so sehr ins Gewicht fallen, weil der Energieverbrauch sehr viel niedriger ist.

Türen

Die Haustür gilt wärmedämmtechnisch immer noch als eines der schwächsten Bauteile. Umso wichtiger ist es, bei Sanierung oder Neubau auch bei der Haustür auf gute Dämmmaterialien zu achten. Es gibt ausgezeichnete Holz- oder Kunststofftüren mit oder ohne Dreifach-Wärmeschutzverglasung, die ausgezeichnete Dämmeigenschaften aufweisen. Die Füllung des Türblatts besteht in der Regel aus Dämmschaum (Purenit) oder aus einer Vakuumdämmung.

Ist eine Kellertür zwischen beheizten und unbeheizten Räumen montiert, sollte auch hier auf eine gute Dämmung Wert gelegt werden, um die Heizkosten nicht unnötig in die Höhe zu treiben.

Selbiges gilt für Wohnungstüren in Mehrfamilienhäusern, die an ein unbeheiztes Treppenhaus angrenzen. Neben einer guten Dämmung der Tür sollte obendrein darauf geachtet werden, den unteren Türspalt mit einer zusätzlichen Dichtung abzuschließen, um Wärmeverluste zu vermeiden.

Eine hervorragende Wind- und Luftdichtheit ist bei Türen ebenso wie bei Fenstern von größter Bedeutung, wenn es darum geht, die Energieeffizienz des Gebäudes zu steigern, Energiekosten zu reduzieren und nicht zuletzt auch Bauschäden zu vermeiden.

Wärmebrücken entstehen zwischen beheizten Innenräumen und unbeheizten Räumen oder der Außenluft. Sie sind von großer Bedeutung, wenn es darum geht, Häuser gut gegen die Kälte von außen zu dämmen. Verfügt ein Haus über viele Wärmebrücken, bedeutet das, dass viel Wärme durch die Schlupflöcher nach außen fließt und es im Haus kälter wird. Die Konsequenz ist, dass der Heizbedarf zumal an kalten Tagen steigt, die Energiekosten zunehmen und Umwelt und Klima unter Druck geraten. Und nicht nur das: Bleiben Wärmebrücken unbeachtet, kann es zu Schimmelpilzbefall und Bauschäden kommen.

Wärmebrücken können drei verschiedene Ursachen haben:

  • Wärmebrücken, die aufgrund der spezifischen Geometrie eines Gebäudes entstehen, findet man an Gebäudekanten und Gebäudeecken. Solche kleinen Energieschlupflöcher entstehen dort, wo die wärmeaufnehmende Innenoberfläche kleiner als die wärmeabgebende Außenoberfläche ist. An diesen Stellen kann sich insbesondere, wenn es über einen längeren Zeitpunkt sehr kalt ist, Schimmel bilden.
  • Konstruktiv bedingte Wärmebrücken bestehen an den Stellen, an denen ein Material mit einer hohen Wärmeleitfähigkeit ein mit einem besseren Wärmeschutz ausgestattetes Außenbauteil durchdringt. Diese Wärmebrücken können unter anderem eine Fensterbank, ein auskragendes Vordach, ein Balkon als auskragende Betonplatte oder auch ein ungedämmter Fenstersturz sein.
  • Wärmebrücken, die durch unsachgemäße Ausführung entstanden sind. Zu solchen Wärmebrücken kann es kommen, wenn zum Beispiel die Dämmschichten verrutscht oder lückenhaft angebracht sind, die Luftdichtungen mangelhaft ausgeführt wurden oder die Anschlüsse zwischen Fensterrahmen und Außenwand nicht fachgerecht realisiert wurden.

Eine gute Wärmedämmung mit fachgerechter Planung und Ausführung hilft, Wärmebrücken zu reduzieren oder zu vermeiden. Von allergrößter Bedeutung ist die lückenlose Verlegung des Dämmmaterials, auch an den Stoßstellen verschiedener Bauteile. Jede Lücke führt zu einer Wärmebrücke mit allen oben beschriebenen möglichen Konsequenzen. Auch hier gilt wieder: Legen Sie keinesfalls selbst Hand an, sondern lassen Sie den Fachmann ans Werk gehen! Er kennt sich mit den Fallstricken aus und wird dafür sorgen, dass Ihre Immobilie rundherum gut verpackt ist und Wärmebrücken kein Thema sind.

Sommerlicher Wärmeschutz

Dass man es im Winter in seinen vier Wänden gerne warm hat, ist klar. Im Sommer gilt dasselbe in die andere Richtung: Brennt die Sonne auf uns herab, sehnen wir uns nach Kühle in unseren Wohnräumen. Mit der zunehmenden Erderwärmung spielt daher der sommerliche Wärmeschutz eine immer größere Rolle. Ein guter sommerlicher Wärmeschutz hat die Aufgabe, die Temperatur in den Wohnräumen auf einem erträglichen Niveau zu halten, so dass eine Kühlung durch energiefressende und ressourcenschädigende Klimaanlagen vermieden werden kann.

Bei der Planung des sommerlichen Wärmeschutzes gilt den Fenstern selbstverständlich die größte Aufmerksamkeit. Die Intensität der einfallenden Sonnenstrahlung wird durch den Anteil der Fensterflächen an der Außenwand- und der Dachfläche bestimmt. Auch das Verhältnis zwischen Fensterfläche und Grundfläche des Raums muss beachtet werden. Weitere Planungsbestandteile sind:

  • Himmelsrichtung/Ausrichtung des Gebäudes
  • Art der Verglasung
  • Rahmenanteil
  • Neigung der Fenster (bei Dachfenstern)

Folgende Sonnenschutzmaßnahmen sind denkbar und sinnvoll:

  • Einsatz einer Sonnenschutzverglasung
  • Montage von Jalousien, Markisen, Rollläden, Klappläden
  • Bauliche Maßnahmen wie größerer Dachüberstand, Balkone, Photovoltaik-Elemente

Prinzipiell gilt: Ist ein Haus mit einer guten Wärmedämmung ausgestattet, die dafür sorgt, dass die Kälte im Winter nicht nach innen dringt und die Wärme aus dem Inneren nicht nach draußen fließt, gelangt auch die heiße Sommerluft nicht ins Innere des Gebäudes.

Sind Gebäude mit schweren Dämmstoffen wie Hanf, Holzfaser oder Zellulose gedämmt, ist es nicht nur im Winter wohlig warm, sondern auch im Sommer verhältnismäßig kühl. In Altbauten ist der sommerliche Wärmeschutz normalerweise kein Thema, da alte Häuser mit ihren recht dicken Steinmauern auch so schon selbst im Hochsommer für Kühle in den Räumen sorgen.  Etwas anderes gilt, wenn es sich um Wohnräume im ausgebauten Dachgeschoss handelt. Hier ist es absolut notwendig, alle Dachfenster mit einer Verschattung zu versehen. Darüber hinaus sollte das Dach selbstverständlich gut gedämmt sein.

Fazit: Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, Neubauten und Bestandsgebäude gut gegen Winterkälte und Sommerhitze zu dämmen. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) unterstützt im Rahmen der Bundesförderung für energieeffiziente Gebäude Häuslebauer und Sanierer, die ihr Haus gut dämmen und damit auf Energieeffizienz trimmen möchten. Dabei lohnt es sich, bei den Dämmmaterialien, die am Markt verfügbar sind, genauer hinzuschauen. Dämmen geht auch mit natürlichen Materialien und damit ressourcenschonend und klimafreundlich. Wer sein Haus hervorragend dämmt, spart Heizkosten und hat es trotzdem im Winter wohlig warm. Wir von ener.do denken, dass wir beim Dämmen Köpfchen beweisen können und so nicht nur den Geldbeutel, sondern auch die Umwelt entlasten.