10.3.2022
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iese Heizungssysteme gibt es - der Überblick
Redaktion ener.do
10.3.2022

Im Kampf gegen den Klimawandel spielt die Energieeffizienz von Wohngebäuden eine besonders große Rolle. Gebäude müssen nicht nur hervorragend gedämmt sein, auch die Art der Heizung ist ausschlaggebend. Teil des Klimaschutzprogramms 2030 der Bundesregierung ist, dass Heizungen, die ab 2025 in Gebäude eingebaut werden, zu mindestens 65 Prozent mit regenerativen Energien betrieben werden. Übergeordnetes Ziel ist, die CO2-Emissionen innerhalb von 10 Jahren von 120 Millionen Tonnen (2020) auf 67 Millionen Tonnen zu senken.

Heizung sanieren mit staatlicher Förderung

In Sachen Klimaschutz ist noch einiges zu tun. Zwei Drittel der 19 Millionen Wohngebäude in Deutschland sind in einem Zustand, der zu wünschen übrig lässt. Das liegt nicht zuletzt an den Heizungen, die immer noch viel zu viel CO2 in die Luft pusten, werden sie doch zumeist mit Gas und oft genug sogar noch mit Öl betrieben. Dabei gibt es ökologisch hervorragende Alternativen, die obendrein staatlich gefördert werden. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert den Einbau von effizienten Wärmeerzeugern, von Anlagen zur Heizungsunterstützung und den Anschluss an ein Gebäude- oder Wärmenetz, das erneuerbare Energien für die Wärmeerzeugung mit einem Anteil von mindestens 25 Prozent einbindet.

Sie möchten Ihre Immobilie sanieren und planen den Austausch des in die Jahre gekommenen Heizkessels? Das Gebäudeenergiegesetz (GEG, 2020) sieht vor, dass  - von wenigen Ausnahmen abgesehen – Öl- und Gaskessel nach 30 Jahren Nutzung nicht mehr betrieben werden dürfen. Zudem gilt ab 2026 ein Verbot, Ölkessel neu einzubauen. Umso günstiger ist der Zeitpunkt jetzt, sein Haus auf Nachhaltigkeit zu trimmen und damit bei der Heizung zu starten. Mit der Unterstützung des BAFA ist fast alles möglich, sofern die Maßnahme die Energieeffizienz Ihres Hauses steigert. Die Antragstellung beim BAFA ist ganz einfach.

Wer kann einen Antrag beim BAFA stellen?

Antragsberechtigt sind:

  • Privatpersonen und Wohnungseigentümergemeinschaften
  • Freiberuflich Tätige
  • Kommunale Gebietskörperschaften und kommunale Gemeinde- und Zweckverbände
  • Kammern oder Verbände
  • Gemeinnützige Organisationen einschließlich Kirchen
  • Unternehmen
  • Sonstige juristische Personen des Privatrechts, auch Wohnungsbaugenossenschaften

Die Antragsberechtigung gilt sowohl für Eigentümer als auch für Pächter, Mieter und Contractoren.

Welche Heizungssysteme werden gefördert?

Die folgenden Heizungssysteme werden vom BAFA im Rahmen der Bundesförderung für energieeffiziente Gebäude (BEG) als Einzelmaßnahme gefördert:

  • Biomasseheizungen
  • Wärmepumpen
  • Solarthermieanlagen
  • Erneuerbare Energien-Hybridheizung
  • Innovative Heiztechnik auf Basis erneuerbarer Energien
  • Gas-Brennwertheizung („Renewable Ready“, also für die Verwendung erneuerbarer Energien vorbereitet, die innerhalb von zwei Jahren genutzt werden müssen; dies ist eine Voraussetzung für die Förderung)
  • Gas-Hybridheizung

Nicht gefördert werden Eigenbauanlagen und Anlagen, die in weniger als vier Exemplaren betrieben werden (Prototypen) sowie gebrauchte Anlagen und solche mit gebraucht erworbenen Anlagenteilen.

Wie hoch ist die Förderung?

Folgende Fördersätze gelten für die aufgeführten Wärmeerzeuger:

  • Biomasseheizungen: 35 Prozent
  • Wärmepumpen: 35 Prozent
  • Solarthermieanlagen: 30 Prozent
  • Erneuerbare Energien-Hybridheizungen (EE-Hybride): 35 Prozent
  • Wärmeübergabestation eines Netzes mit einem Anteil erneuerbarer Energien von mindestens 25 Prozent: 30 Prozent
  • Wärmeübergabestation eines Netzes mit einem Anteil erneuerbarer Energien von mindestens 55 Prozent: 35 Prozent
  • Gas-Brennwertheizung („Renewable Ready“): 20 Prozent
  • Gas-Hybridheizung: 30 Prozent
Außerdem: Austauschprämie für Ölheizungen

Wer seine mit Öl betriebene Heizungsanlage austauscht, kann zusätzlich zu den oben genannten Fördersätzen einen Bonus von 10 Prozentpunkten erhalten. Voraussetzung hierfür ist, dass eine der untenstehenden Heizungsanlagen eingebaut wird:

  • Wärmepumpe
  • Biomasseheizung
  • Gas-Hybridheizung
  • EE-Hybridheizung
  • Wärmeübergabestation eines Netzes mit einem Anteil erneuerbarer Energien von mindestens 25 oder 55 Prozent.
Sind die förderfähigen Kosten begrenzt?

Ja. Die förderfähigen Kosten für Sanierungsmaßnahmen sind auf 60.000 Euro pro Wohneinheit gedeckelt.

Gibt es ein Mindestinvestitionsvolumen?

Um die Förderung des BAFA zu erhalten, müssen mindestens 2.000 Euro brutto investiert werden.

Biomasseheizungen

Biomasseheizungen arbeiten sehr effizient und stellen eine tolle Alternative zur klassischen Gas- oder Ölheizung dar – und schonen obendrein Klima und Umwelt.

Eine Biomasseanlage wird mit regenerativen und biologischen Brennstoffen betrieben. In der Regel werden in fester Form vor allem pflanzliche Stoffe verwendet. Das sind zum Beispiel Holzscheite, Pellets, Holzrinde und Altholz. Auch organische Bioabfallprodukte wie Pferdemist und Kuhdung eignen sich als Brennstoffe. In flüssiger Form eignen sich tierische Ausscheidungen (Gülle) sowie nachhaltig produzierte Pflanzenöle (Rapsöl).

Es gibt je nach Art der Biomasse unterschiedliche Formen der Biomasseheizung. Ob es sich um einen klassischen Kamin, eine Pelletheizung, Stückholzheizung oder Hackschnitzelheizung handelt – all diese Formen gelten als Biomasseheizung.

Biomasseheizungen gibt es als Einzelofen, aber auch als Großanlage für Mehrfamilienhäuser sowie als Heizwerk zur Erzeugung von Fernwärme.

Moderne Biomasseheizungen arbeiten sauber und effizient. Neben den herkömmlichen Kaminen und Kaminöfen gibt es am Markt auch zentral heizende Biomassekessel. Diese funktionieren ähnlich wie herkömmliche Gas- oder Ölkessel: Die Biomasse wird der Brennkammer des Kessels zugeführt und verbrannt. Die dabei entstehende Wärme wird zur Erhitzung des Wassers in der Biomasseheizung genutzt, die wie eine Zentralheizung arbeitet und das erhitzte Wasser zu den Heizkörpern des Gebäudes transportiert.

Ein Warmwasserspeicher speichert die Wärme für den nächsten Gebrauch. Die Zuführung der benötigten Biomasse kann automatisch erfolgen, so dass der gesamte Vorgang des Heizens selbstständig abläuft. Besitzer einer Biomasseheizung müssen lediglich für die Auffüllung des Lagerbestands sorgen und die Asche der verbrannten Biomasse entsorgen.

Biomasseheizungen haben den großen Vorteil, dass sie, auch wenn sie in der Anschaffung nicht ganz günstig sind, dauerhaft um einiges kostengünstiger arbeiten als herkömmliche Heizsysteme mit fossilen Brennstoffen. Das liegt daran, dass Pellets, Holzspäne & Co. deutlich preiswerter sind als Gas oder Öl. Bedenkt man, dass biologische Brennstoffe obendrein CO2-neutral sind und nur geringe Emissionen verursachen, fällt die Abkehr von Öl und Gas umso leichter.

Voraussetzungen für die BAFA-Förderung einer Biomasseheizung
  • Eine Nennwärmeleistung von mindestens 5 kW
  • Die Anlage muss für den Einsatz naturbelassener Biomasse bestimmt sein.
  • Die vorgegebenen Emissionsgrenzwerte für Kohlenmonoxid und staubförmige Emissionen müssen eingehalten werden, siehe BAFA-Seite.
  • Der Kesselwirkungsgrad muss mindestens 89 Prozent betragen.
  • Pufferspeicher-Nachweis muss vorliegen.
  • Ein hydraulischer Abgleich der Anlage muss durchführbar sein.
Wärmepumpen

Um die Erderwärmung zu begrenzen, ist oberstes Ziel, die CO2-Emissionen innerhalb von 10 Jahren von 120 Millionen Tonnen (2020) auf 67 Millionen Tonnen zu senken. Bei der Erreichung dieses Ziels spielt im Gebäudebereich die Wärmepumpe eine besonders große Rolle. Denn anders als viele klassische Heizungen kommt die Wärmepumpe ohne Verbrennungsprozess und somit auch ohne direkten CO2-Ausstoß aus.

Die Bestandteile der Wärmepumpe
  • Verdampfer
  • Verdichter/Kompressor
  • Verflüssiger
  • Expansionsventil
Funktionsweise der Wärmepumpe

Die Wärmepumpe nutzt die Energie aus der Umwelt (Grundwasser, Erdreich oder Luft) und wandelt sie in Wärme (Heizwärme und Warmwasser) für Gebäude um. Im Prinzip funktioniert eine Wärmepumpe wie ein umgekehrter Kühlschrank.

Wärmepumpen arbeiten mit einem Kältemittel. Das ist eine Flüssigkeit, die bei sehr niedriger Temperatur verdampft. Um Wärme zu erzeugen, nimmt das Kältemittel Energie aus der Umwelt, also der Luft oder dem Erdreich, auf. Im Verdampfer verdampft das flüssige Kältemittel durch die Umweltwärme zu Kältemitteldampf.

Der Kompressor verdichtet den Kältemitteldampf, wodurch dieser sehr warm wird. Der warme Kältemitteldampf gibt seine Wärme an den Heizkreislauf ab. Hierbei kühlt das Kältemittel wieder herunter und wird wieder flüssig.

Das Expansionsventil sorgt dafür, dass der Druck wieder sinkt. Das Kältemittel kühlt sich weiter ab und erreicht wieder seine Ausgangstemperatur. Der Kreislauf beginnt von vorne.

Die Vorteile der Wärmepumpe

Der größte Anteil der Energie für eine Wärmepumpe stammt aus der Umwelt, nur etwa ein Viertel wird mittels Strom produziert. Über das Verhältnis von gewonnener zu eingesetzter Energiemenge gibt die sogenannte Jahresarbeitszahl Auskunft. Für den Betrieb der Wärmepumpe gibt es eigene Stromtarife, die je Kilowattstunde günstiger sind als normaler Haushaltsstrom. Stammt der Strom für die Wärmepumpe aus regenerativen Quellen, wird zudem der Umwelt ein Dienst erwiesen.

Eine Wärmepumpe ist wartungsarm und verursacht damit nach der erstmaligen Installation wenig Kosten. Dennoch sollte die Pumpe von Zeit zu Zeit vom Fachmann gewartet werden, nicht nur, um die Laufzeit zu verlängern, sondern auch um den effizienten Betrieb zu sichern.

Voraussetzungen für die BAFA-Förderung einer Wärmepumpe
  • Einbau mindestens eines Wärmemengenzählers
  • Einbau eines Stromzählers
  • Je nach Art der Wärmepumpe müssen bestimmte Jahresarbeitszahlen eingehalten werden.
  • Ein hydraulischer Abgleich der Anlage muss durchführbar sein.
  • Anpassung der Heizkurve an das entsprechende Gebäude
  • Bei Wärmepumpen mit neuer Erdsondenbohrung muss eine verschuldensunabhängige Versicherung gegen unvorhergesehene Sachschäden abgeschlossen werden.
  • Die Bohrfirma muss vom DVGW (Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e. V.) zertifiziert sein.

Diese Voraussetzungen gelten für Bestandsgebäude. Für Neubauten gelten abweichende Regeln, siehe BAFA-Seite.

Solarthermieanlagen

Die an der Hausfassade oder auf dem Dach installierten Kollektoren der Solarthermie wandeln die Strahlungsenergie der Sonne in thermische Energie um. Das dunkel eingefärbte Blech der Kollektoren (der sogenannte Absorber) erwärmt sich durch das Licht der Sonne. Um die Strahlungsenergie in thermische Energie umzuwandeln, ist – anders als in einem Kessel – keine Verbrennung nötig, die Sonnenenergie kann also direkt und ohne Verbrauchskosten genutzt werden.

Der Vorteil der Solarthermie ist, dass kostenlos Heizenergie produziert werden kann, solange die Sonne ausreichend scheint. Eine solarthermische Anlage ist obendrein im Betrieb recht wirtschaftlich, da sie nur minimale Stromkosten für die Umwälzpumpe verursacht. Auch die Wartungskosten einer solarthermischen Anlage sind überschaubar. Lediglich das Medium, in der Regel Wasser in Verbindung mit Glykol, sollte regelmäßig kontrolliert und gegebenenfalls gewechselt werden. Darüber hinaus müssen die Kollektoren sauber gehalten werden.

Der größte Nachteil liegt in der Natur der Sache: Heizenergie wird nur produziert, wenn die Sonne scheint, also vor allem im Sommer. Daher eignet sich die Solarthermie insbesondere als Unterstützung der Gas- oder Ölheizung.

Für die ganzjährige Versorgung mit thermischer Energie ist eine Solarthermieanlage leider nicht geeignet. Da eine solarthermische Anlage hinsichtlich der Installation, des Betriebs und der Wartung aber sehr günstig ist, ergibt es absolut Sinn, in den sonnenreichen Monaten die Warmwasserversorgung auf diese Art sicherzustellen. So kann der Heizkessel in diesen Monaten komplett abgeschaltet werden, was nicht nur die Umwelt schont und Betriebskosten spart, sondern auch die Lebensdauer des Brenners verlängert.

Voraussetzungen für die BAFA-Förderung einer Solarthermieanlage
  • Die Solarthermieanlage muss der Warmwasserbereitung und/oder Raumheizung oder der Zuführung der Wärme in ein Wärmenetz dienen.
  • Förderfähige Solarthermieanlagen müssen das europäische Zertifizierungszeichen Solar Keymark tragen. Das Solar Keymark Zertifikat und der zugrundeliegende Prüfbericht müssen dem BAFA vorliegen.
  • Der jährliche Kollektorertrag von mindestens 525 Kilowattstunden pro Quadratmeter muss anhand einer Berechnungsformel nachgewiesen werden. Die Kollektorerträge des Solar Keymark Datenblattes werden hierfür zugrunde gelegt.
Erneuerbare Energien-Hybridheizung (EE-Hybrid)

Erst seit ein paar Jahren unter dem Begriff EE-Hybrid bekannt, gibt es das Konzept dahinter eigentlich schon recht lange, auch wenn bisher von „bivalenten“ oder „multivalenten“ Heizungen gesprochen wurde. In EE-Hybriden werden fossile Energieträger (Gas, Öl) mit erneuerbaren Trägern (Holz, Pellets, Wärmepumpe, Photovoltaik) kombiniert.

Durch die Kombination erneuerbarer und fossiler Energieträger kann der EE-Hybrid die Vorteile verschiedener Heizsysteme effizient miteinander verbinden. Dabei geht es wie weiter oben bereits erwähnt immer darum, die vorliegenden Gegebenheiten intelligent zu nutzen. Können die erneuerbaren Energiequellen genutzt werden, scheint also die Sonne oder ist es nicht allzu kalt, lassen sich die Heizkosten senken. Sind die Bedingungen weniger günstig, springen die fossilen Energieträger ein. Das bivalente Heizen sorgt damit für Sicherheit und Komfort.

EE-Hybridheizungen kombinieren mehrere Energieerzeuger platzsparend in einer Einheit. Das Heizen ist für Hausbesitzer ganz einfach, weil eine integrierte intelligente Steuerung stets dafür sorgt, dass die ökologischste oder – wenn es die Umweltbedingungen notwendig machen – die ökonomischste Energiequelle zum Zug kommt.

Diese Energiequellen können in einer EE-Hybridheizung kombiniert werden

Die hierzulande häufigste Kombination nutzt die ökologischen Vorteile der Wärmepumpe und die Sicherheit, die fossile Energieträger wie Gas oder Öl bieten. Aber auch verschiedene erneuerbare Energiequellen können in einer Einheit sinnvoll kombiniert werden. So ist es möglich, zusätzlich zur Wärmepumpe eine Photovoltaik-Anlage in das Konzept der Hybridheizung zu integrieren. Die Photovoltaik-Anlage kann so aus der Strahlung der Sonne den Strom gewinnen, der sich wiederum für die Wärmepumpe, die Deckung des Haushaltsstrombedarfs oder für die hauseigene Wallbox zum Aufladen des Elektroautos nutzen lässt. Für die besonders ökonomische Nutzung der Photovoltaikanlage ist in der Regel ein Stromspeicher integriert. Der Stromspeicher nimmt die Energie der Sonne auf, wenn sie scheint und speichert die Energie, bis im Haus ein Bedarf besteht.

Auch die Kombination aus Solarthermie und Wärmepumpe in einer EE-Hybridheizung ergibt Sinn. Die Solarthermieanlage realisiert die Warmwasserbereitung, während die Wärmepumpe in weiten Teilen des Jahres mit niedrigen Temperaturen arbeitet und dadurch weniger Strom verbraucht.

Eine Holzheizung in Verbindung mit einer Wärmepumpe und Solarthermie bietet in einer EE-Hybridheizung die Möglichkeit, den Wärmebedarf des Hauses immer dann zu decken, wenn ausreichend Brennholz eingelegt ist. Ist kein Holz vorhanden, übernimmt die Wärmepumpe.

Eine Kombination aus Wärmepumpe, Solarthermie und wasserführendem Pelletofen reduziert den Einsatz fossiler Energieträger auf ein absolutes Mindestmaß. Während die Solarthermie in den sonnigen Monaten ihre Arbeit tut und vor allem die Warmwasserbereitung realisiert, deckt der Pelletofen auch im Winter den Warmwasserwärmebedarf energiesparend.

Voraussetzungen für die BAFA-Förderung einer EE-Hybridheizung

Für die EE-Hybridheizung gibt es keine speziellen Voraussetzungen. Allerdings gilt zu beachten, dass je nach regenerativem Wärmeerzeuger, der in die Einheit integriert ist, die jeweiligen oben genannten technischen Mindestanforderungen erfüllt werden müssen.

Gas-Brennwertheizung, Renewable Ready

Eine Gas-Brennwertheizung mit dem Zusatz „Renewable Ready“ ist auf die Verwendung regenerativer Energien vorbereitet, das heißt sie ist auf den Einsatz als Hybridheizung ausgerichtet. Ein Wärmeerzeuger auf Basis erneuerbarer Energien muss nachgerüstet werden. Möglich ist der Einsatz von Solarthermie-, Wärmepumpen- und Biomasseanlagen. In einer Gas-Brennwertheizung, die „Renewable Ready“ ist, wird fossiler Brennstoff mit regenerativen Energien kombiniert.

Wird eine Gas-Brennwertheizung mit Solarthermie ergänzt, wird die Sonnenenergie für die Warmwasserbereitung oder die Raumheizung genutzt. Über die Solarkollektoren auf dem Dach werden die Sonnenstrahlen in thermische Energie umgewandelt. Über die Leitungen gelangt die Energie in die Heizungsanlage. Die Gasheizung springt nur an, wenn die Sonneneinstrahlung nicht ausreichend ist oder der Wärmebedarf aufgrund der Witterung sehr hoch ist.

Wird eine Gas-Brennwertheizung mit einer Wärmepumpe verknüpft, wird die Energie aus der Umwelt, also der Erde, der Luft oder dem Grundwasser in Wärme umgewandelt. Ein spezielles Kühlmittel nimmt die thermische Energie auf. Über einen im Kreislauf integrierten Verdichtungsprozess wird die Temperatur auf die gewünschte Raumtemperatur erhöht. Auch bei dieser Kombination gilt wieder: Die Gas-Brennwertheizung kommt nur dann zum Einsatz, wenn die Außentemperaturen besonders niedrig sind und der Wärmebedarf erhöht ist.

Auch die Kombination einer Gas-Brennwertheizung mit einer Pelletheizung ist möglich. Bei diesem Konzept ist in erster Linie der Pelletofen für die Warmwasserbereitung und die Raumheizung zuständig, die Gas-Brennwertheizung springt lediglich bei erhöhtem Bedarf ein.

Voraussetzungen für die BAFA-Förderung einer Gas-Brennwertheizung Renewable Ready
  • Die jahreszeitbedingte Raumheizungseffizienz (ETAs gemäß der europäischen Öko-Design-Richtlinie) muss mindestens 92 Prozent bei Nennlast erreichen.
  • Eine hybridfähige Steuerungs- und Regelungstechnik muss installiert werden oder bereits vorhanden sein.
  • Ein hybridfähiger Speicher muss installiert werden, wenn er nicht bereits vorhanden ist.
  • Ein hydraulischer Abgleich der Anlage muss durchführbar sein.
  • Der Einbau eines regenerativen Wärmeerzeugers muss binnen zwei Jahren nachgewiesen werden.
  • Die thermische Leistung des regenerativen Wärmeerzeugers muss mindestens 25 Prozent der Heizlast des versorgten Gebäudes betragen.
Gas-Hybridheizung

Eine Gas-Hybridheizung verbindet die Gas-Brennwerttechnik mit der umweltfreundlichen Wärmepumpe in einem Gerät. Mit einer Gas-Hybridheizung lassen sich die Heizkosten merklich senken, da in erster Linie die kostengünstige Wärmepumpe zum Zuge kommt. An kalten Tagen und bei erhöhtem Wärmebedarf kann die Gas-Brennwertheizung jederzeit einspringen.

Wann welche Technik aktiv wird, wird über eine intelligente Steuerung geregelt. Berücksichtigt werden Witterungseinflüsse und Kosten, so dass in jedem Fall und zu jeder Zeit die günstigste Wärmequelle gewählt wird.

Ob sich der Einbau einer Gas-Hybridheizung lohnt oder nicht, hängt von den räumlichen Bedingungen ab. In alten unsanierten Häusern sind hohe Systemtemperaturen nötig, um alle Räume warm zu bekommen. Während das den Brennwertnutzen schwächt, ist auch der Betrieb der Wärmepumpe nicht eben günstig. Das liegt daran, dass umso mehr Strom verbraucht wird, je höher der Temperaturunterschied zwischen Umweltenergiequelle (Luft, Erde, Wasser) und Heizsystem ist.

Besonders zu empfehlen ist die Gas-Hybridheizung in sanierten energiesparenden Häusern, die obendrein über Flächenheizungen (Fußbodenheizung) gewärmt werden. Diese Heizungen kommen mit niedrigen Vor- und Rücklauftemperaturen aus. Brennwerttechnik und Wärmepumpeneinheit können so kostengünstig und effizient arbeiten.

Voraussetzungen für die BAFA-Förderung einer Gas-Hybridheizung
  • Die jahreszeitbedingte Raumheizungseffizienz (ETAs gemäß der europäischen Öko-Design-Richtlinie) muss mindestens 92 Prozent bei Nennlast erreichen.
  • Die Wärmeerzeuger müssen über eine gemeinsame oder übergeordnete Regelung betrieben werden.
  • Ein hydraulischer Abgleich der Anlage muss durchführbar sein.
  • Die thermische Leistung des regenerativen Wärmeerzeugers muss mindestens 25 Prozent der Heizlast des versorgten Gebäudes betragen.
Fazit

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, das Haus oder die Wohnung warm zu bekommen. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle unterstützt im Rahmen der Bundesförderung für energieeffiziente Gebäude Häuslebauer und Sanierer, die ihr Haus auf Energieeffizienz trimmen möchten. Dabei lohnt es sich, bei den Wärmeerzeugern, die es heutzutage gibt, genauer hinzuschauen. Heizen geht auch klimafreundlich und ressourcenschonend – auf fossile Energien kann man verzichten, ohne auf eine behagliche Wohntemperatur verzichten zu müssen. Wir von ener.do denken, dass wir beim Sanieren der Heizung gelassen clever sein können und so nicht nur den Geldbeutel, sondern auch die Umwelt entlasten.