10.2.2022
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chnelles Laden, normales Laden – was muss ich beachten?
Redaktion ener.do
10.2.2022

Wer mit dem Kauf eines Elektroautos liebäugelt, wird sich unweigerlich auch mit der Frage beschäftigen müssen, wie und wo er den Akku des Fahrzeugs lädt. Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, am einfachsten lädt man das Auto jedoch an der Wallbox auf dem eigenen Stellplatz auf.

Wer mit der Anschaffung eines Elektroautos auch gleich noch eine Ladestation für zu Hause einplant, macht sich unabhängig von den öffentlichen Ladesäulen und kann sein Fahrzeug ganz nach Belieben zu jeder Tageszeit und zu günstigen Konditionen laden. Bis vor Kurzem konnten Besitzer von Elektroautos die Förderung für Wallboxen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) in Anspruch nehmen. Mit dem Zuschuss 440 förderte die KfW den Einbau einer Wallbox auf dem eigenen Stellplatz mit 900 Euro pro Ladepunkt. Dabei galt die Förderung wohlgemerkt pro Ladepunkt. Verfügt die Wallbox über zwei Ladepunkte (für zwei Elektrofahrzeuge), erhielten Antragsteller demzufolge einen Zuschuss von 1.800 Euro. Aufgrund der immens großen Nachfrage ist der Fördertopf nun erst einmal ausgeschöpft, wir gehen aber davon aus, dass in naher Zukunft und unter Federführung der neuen Bundesregierung neue Fördermittel bereitgestellt werden. Wenn es soweit ist, werden Sie es selbstverständlich umgehend auf unserer Webseite erfahren. Bis dahin unterstützen wir Sie gerne bei der Wahl der für Ihre Bedürfnisse passenden Wallbox, der Installation sowie der Inbetriebnahme der Ladestation.

Wenn Sie schon eine Antragsbestätigung von der KfW erhalten haben, ist der Zuschuss natürlich für Sie reserviert. Sie müssen sich in diesem Falle lediglich für eine passende Wallbox entscheiden und den Einbau der Ladestation gegenüber der KfW nachweisen.

Alle Informationen rund um den Kauf, den Einbau und die Installation der Wallbox erhalten Sie hier.

Übrigens: Mit dem Zuschuss 441 für Ladestationen in Unternehmen stellt die KfW eine ganz ähnliche Fördermöglichkeit zur Verfügung. Gefördert werden Ladestationen, die nicht öffentlich zugänglich sind und die zum Aufladen von Firmenwagen und Privatfahrzeugen von Beschäftigten genutzt werden. Auch für dieses Förderprogramm gilt: Pro Ladepunkt wird ein Zuschuss in Höhe von 900 Euro gezahlt.

Neben der eigenen Wallbox gibt es jede Menge Lademöglichkeiten im öffentlichen Raum. Mit der Zunahme an E-Fahrzeugen im Straßenverkehr wird die Versorgung mit Stromtankstellen immer besser. Ladesäulen stehen in Wohnstraßen, an Tankstellen, auf Kundenparkplätzen, in Bürogebäuden, in Parkhäusern. In den Großstädten finden Fahrer von Elektroautos mittlerweile aller Orten Lademöglichkeiten, auch in den mittleren Städten ist das spontane Laden problemlos möglich. Ein wenig schwieriger ist dies noch in manchen ländlichen Regionen, aber auch hier schreitet der Ausbau des Stromtankstellennetzes mit Riesenschritten voran. Empfehlenswert ist in jedem Falle das Herunterladen einer Lade-App und eines Routenplaners aufs Smartphone. So gehen Sie kein Risiko ein, auf der Strecke zu stranden.

Haushaltsstrom oder Wallbox – so laden Sie Ihr Auto zu Hause

Theoretisch ist es möglich, ein Elektroauto an der ganz normalen Haushaltssteckdose zu laden, allerdings nur mit einem speziellen Kabel, das mit einer Steuer- und Schutzeinrichtung versehen ist. Ein solches Kabel wird in der Regel beim Autokauf gleich mitgeliefert. Das Laden an der Steckdose dauert sehr lange, weil man mit einer Ladeleistung von etwa 3 kW auskommen muss. Darüber hinaus ist das Steckdosenladen nicht ganz sicher. Bei den langen Ladezeiten ist nicht ausgeschlossen, dass die Steckdose sich zu stark erwärmt und sich damit die Brandgefahr erhöht. Je nach Modell und Akkukapazität kann das Laden an der Steckdose bis zu 47 Stunden dauern. Das ist nicht besonders praktisch und sollte wirklich nur die Ausnahme sein.

An der eigenen Wallbox lässt sich das Elektroauto nicht nur sehr viel schneller als an der Haushaltssteckdose aufladen, es lädt dort auch sicherer. Wallboxen werden immer mit ausreichend dicken Kabeln angeschlossen und verfügen im Gegensatz zu normalen Steckdosen über eigene LS und FI-Schutzschalter. So sind Sie vor Stromschlag oder einer Überhitzung des Kabels geschützt. Wallboxen gibt es mit unterschiedlichen Ausstattungen von einer Reihe von Herstellern.

Die eigene Wallbox lädt das Elektroauto in der Regel mit einer Ladeleistung von 11 kW. Je nach Fahrzeugmodell, Ladezustand und Akkuleistung nimmt das Laden des Akkus zwei bis zwölf Stunden in Anspruch. Akkus laden nicht linear, aber als Daumenregel gilt: Ladezustand mal Akkuleistung geteilt durch die maximale Ladekapazität (man vergleicht den kW-Wert der Wallbox sowie der Bordelektronik und nimmt den kleineren Wert) ergibt die Ladedauer.

Ein Beispiel: das Modell „ID.3 Pro“ von Volkswagen verfügt über eine Akkukapazität von 58 kWh und kann mit 11 kW geladen werden. Verfügt die eigene Wallbox ebenfalls über 11 kW und ist der Akku noch zu 50% voll, kann der Akku in etwas mehr als zweieinhalb Stunden voll geladen werden. Der Rechenweg lautet: 58 kWh mal 50% ergibt 29 kWh, geteilt durch 11 kW ergeben sich 2,6 Stunden.

Am besten ist es sicherlich, den von der eigenen Photovoltaikanlage produzierten Strom zum Laden zu nutzen, falls möglich. Wer seine Wallbox an einen Zweitarifzähler angeschlossen hat, kann kostengünstig die Nacht zum Laden nutzen. 

Wenn Sie sich für den Kauf einer Wallbox für Ihr Zuhause entscheiden, sind wir von ener.do gerne während des gesamten Prozesses an Ihrer Seite:  Von der Beantragung des Zuschusses bei der KfW, der Auswahl der für Ihre individuellen Bedürfnisse optimalen Wallbox über den Einbau durch einen Fachbetrieb bis zur Inbetriebnahme auf Ihrem Stellplatz stehen wir Ihnen jederzeit für Fragen zur Verfügung. Hier geht es zum Antrag.

 

Wechsel- oder Gleichstrom – Laden an öffentlichen Stromtankstellen

Elektroautos können in der Regel mit Wechsel- und mit Gleichstrom geladen werden. Es gibt das AC- und das DC-Laden. AC steht für Alternating Current, im Deutschen Wechselstrom genannt, und ist die Art von Strom, die im eigenen Haus und an den meisten öffentlichen Ladesäulen zur Verfügung steht. Wer sein Elektroauto an einer AC-Ladesäule lädt, führt eine Normalladung durch.

Beim DC-Laden handelt es sich um eine Ladung des Akkus mit Gleichstrom (im Englischen „Direct Current“). Wer sein Elektroauto an einer DC-Ladesäule lädt, führt eine Schnellladung durch. Die Ladung erfolgt an DC-Ladesäulen mit bis zu 150 kW.

Beide Arten der Ladung haben ihre Vor- und Nachteile. An Ihrer eigenen Wallbox laden Sie in jedem Fall Ihr Auto mit Wechselstrom, auf Autobahnen und mittlerweile auch in vielen Innenstädten haben Sie die Wahl zwischen AC- und DC-Ladung. Grundsätzlich gilt, dass Akkus am längsten halten, wenn sie weder ganz leer gefahren werden, noch ständig voll geladen werden. Ein Ladezustand zwischen 20% und 80% ist optimal. Außerdem schont es den Akku, konstant geringe Strommengen zuzuführen oder abzurufen. Sprich: Ständiges Vollgas schadet dem Akku ebenso wie häufiges Laden an der Schnellladesäule.

Die Vorteile der Normalladung (AC) bestehen in dem gut ausgebauten Ladenetz im öffentlichen Raum und darin, dass alle Elektroautos fürs Normalladen geeignet sind. Die Nachteile liegen auf der Hand: Das Laden erfordert relativ viel Zeit und ist für weite Strecken oder Urlaubsreisen damit wenig geeignet.

Die Schnellladung bietet sich insbesondere für weite Strecken und auf Reisen an. Autobahnen und Schnellstraßen sind hierzulande und auch in vielen weiteren europäischen Ländern mit Schnellladesäulen recht ordentlich ausgestattet, so dass Sie vielerorts Ihr Fahrzeug in der Zeit einer Kaffeepause laden können. Überlandfahrten und Reisen sind dank der Schnellladesäulen mittlerweile problemlos möglich.

Die Nachteile des Schnellladens sind aber leider nicht von der Hand zu weisen: Zu häufiges Laden an DC-Säulen schadet dem Akku, schnelles Laden ist deutlich teurer als normales Laden und nicht jedes Auto ist geeignet fürs Schnellladen. Vor allem der letzte Aspekt sollte bei der Wahl des passenden Elektroautos beachtet werden.

Wer ein Elektroauto von Tesla fährt, lädt den Akku mit einer Ladeleistung von 135 kW an den SuperChargern, die ausschließlich für Tesla-Modelle geeignet sind, besonders schnell.

Aktuell noch Zukunftsmusik, aber bald vor allem in Städten zu finden: Schnellladestationen mit einer Leistung von 350 kW. Damit das Laden zum Spaß wird, sind die meisten Ladesäulen der schnellsten Art in unmittelbarer Nähe von Restaurants, Shopping Malls und anderen städtischen Einrichtungen geplant.

 

Noch mehr Zukunftsmusik: Induktives Laden

Wäre das nicht wundervoll? Sie stellen Ihr Elektroauto nach Feierabend auf Ihrem Stellplatz ab und starten am nächsten Morgen mit einem vollgeladenen Auto – und das alles ohne Kabel.

Autobauer wie BMW, Audi und Porsche arbeiten bereits an alltagstauglichen Lösungen. Momentan ist induktives Laden noch sehr teuer und deutlich weniger effektiv als das Laden an einer Ladesäule.

Beim induktiven Laden wird die Energie über ein elektromagnetisches Feld von einer Sendeeinheit zu einer Empfängereinheit am Unterboden des E-Fahrzeugs übertragen. Was einfach klingt, ist doch nicht so ganz trivial: Das Auto muss exakt an der richtigen Stelle geparkt werden, um geladen werden zu können.

 

Fazit: Die Mischung ist die Lösung

 Wer mit dem Kauf eines Elektrofahrzeugs liebäugelt, sollte sich vorab über die Konditionen beim Stromtanken informieren. Sich komplett auf öffentliche Ladesäulen zu beschränken, kostet Nerven und schadet dem Geldbeutel. Sich auf die herkömmliche Haushaltssteckdose zu verlassen, kostet Zeit und birgt Risiken.

Die günstigste Lösung ist die Nutzung einer Wallbox auf dem eigenen Stellplatz. Mit dem Zuschuss der KfW für Wallboxen lassen sich die Kosten für die Installation weitgehend decken. Die eigene Wallbox kann zum nächtlichen Laden des Elektroautos verwendet werden, so dass Autofahrer morgens mit voll geladenem Auto zur Arbeit starten können. Sollte tagsüber eine Stromspritze notwendig sein, können die zahlreichen öffentlichen Ladesäulen angefahren werden, die mit entsprechenden Ladekarten und Apps problemlos nutzbar sind. Für Landpartien und Reisen ins Ausland bieten sich Schnellladesäulen an, mit denen in kürzester Zeit der Akku geladen werden kann. Achten Sie beim Kauf des Elektrofahrzeugs aber unbedingt darauf, ob Ihr Wunschmodell für Schnellladesäulen geeignet ist.