9.2.2022
S
teckertypen und Ladekabel – Das sind die Unterschiede
Redaktion ener.do
9.2.2022

Bei der Entwicklung von Elektroautos haben die Hersteller teilweise unterschiedliche Wege eingeschlagen.  Klar ist, dass das Modell vorgibt, welche Stecker man nutzen kann. In Europa ist der Stecker Typ 2 am weitesten verbreitet, es gibt aber noch weitere Varianten für Fahrer von Elektroautos, ihre Fahrzeuge zu laden. Unser Überblick soll Ihnen helfen, die richtige Entscheidung zu treffen.

 

Diese Steckertypen gibt es:

Typ 1-Stecker: Dieser Stecker findet vor allem in asiatischen Automodellen Anwendung und ist im europäischen Raum eher unüblich. Daher gibt es auch deutlich weniger Wallboxen mit fest integriertem Typ 1-Ladekabel als solche für Typ 2-Stecker. Der Typ 1-Stecker ist ein einphasiger Stecker, der Ladeleistungen bis 7,4 kW erlaubt. Wenn Sie ein Elektroauto mit einer Typ 1-Buchse haben, ist das Laden des Akkus dennoch völlig unproblematisch; erforderlich ist lediglich ein Adapter, den die Autohersteller für den europäischen Markt mitliefern. Mit diesem können Sie Ihr E-Auto mit Typ 1-Anschluss an Typ 2-Ladesäulen und Wallboxen aufladen.

Typ 2-Stecker: Der Steckertyp 2 ist im gesamten europäischen Raum am weitesten verbreitet. 2013 wurde er von der Europäischen Kommission als Standard für Europa festgelegt. Jede neu aufgestellte Ladesäule wird hierzulande mit einem Typ 2-Stecker ausgestattet. Maßgeblich entwickelt vom Elektrotechnik-Unternehmen Mennekes, wird der Typ 2-Stecker auch oft als Mennekes-Stecker bezeichnet. An der hauseigenen Wallbox sind Ladeleistungen bis 22 kW gängig, während an öffentlichen Ladesäulen mit bis zu 43 kW geladen werden kann. Bitte beachten Sie jedoch, dass von der KfW geförderte Wallboxen für den privaten Bedarf auf 11 kW eingestellt werden müssen, auch wenn sie eine Leistung von 22 kW zulassen.

Geladen wird ein- oder dreiphasig, in der Regel mit AC-Ladung („Alternating Current“ oder Wechselstrom). Der Typ 2-Stecker kann aber auch für DC-Ladung („Direct Current“ oder Gleichstrom) genutzt werden. Der Ladestrom muss nicht noch mit Hilfe eines On-Board-Instruments von Wechselstrom in Gleichstrom umgewandelt werden, sondern kann von der Ladesäule direkt in die Batterie fließen. Bisher macht nur Tesla mit seinen Superchargern von dieser Möglichkeit Gebrauch. Bis zu 145 kW Ladeleistung sind an den Schnellladern von Tesla realisierbar. Bisher stehen die Tesla Ladestationen nur den eigenen Kunden zur Verfügung, aber dies könnte sich schon bald ändern.

CCS-Stecker: CCS steht für „Combined Charging System“ und bedeutet, dass der Typ 2-Stecker mit zwei zusätzlichen Leistungskontakten um eine Schnellladefunktion ergänzt wird. Mit dem CCS-Stecker, auch Combo-Stecker genannt, ist AC- und DC-Laden möglich, und dies mit bis zu 170 kW. Leider liegt der Wert in der Praxis eher bei 50 kW. Mit dem Combo-Stecker laden Sie Ihr Elektroauto genauso unkompliziert an Ihrer Wallbox wie auch an öffentlichen Ladesäulen.

CHAdeMO-Stecker: Das Schnellladesystem wurde in Japan entwickelt und macht Ladevorgänge bis 100 kW möglich, wobei diese an den meisten öffentlichen Ladesäulen nicht erreicht werden. In der Regel stehen nur 50 kW zur Verfügung, was aber dennoch für ein schnelles Laden des Akkus ausreichend ist. Die meisten öffentlichen DC-Ladesäulen sind in Deutschland mittlerweile sowohl mit CCS als auch mit CHAdeMO ausgestattet, der Trend geht allerdings eher zum CCS. Auch Autobauer werden zukünftig wohl eher auf den CCS-Standard als auf CHAdeMO setzen.

Schuko-Steckdose: Sie können Ihr Elektroauto an der ganz normalen Haushaltssteckdose laden, wenn es keine bessere Alternative gibt; allerdings geht dies nur mit einem speziellen Kabel, das mit einer Steuer- und Schutzeinrichtung versehen ist. Ein solches Kabel, Mode 2-Ladekabel genannt, wird in der Regel beim Autokauf gleich mitgeliefert. Das Laden an der Steckdose dauert sehr lange, weil man mit einer Ladeleistung von maximal 3,7 kW auskommen muss. Darüber hinaus ist das Steckdosenladen nicht ganz sicher. Bei den langen Ladezeiten ist nicht ausgeschlossen, dass die Steckdose sich zu stark erwärmt und sich damit die Brandgefahr erhöht. Je nach Modell und Akkukapazität kann das Laden an der Steckdose bis zu 47 Stunden dauern. Das ist nicht besonders praktisch und sollte wirklich nur die Ausnahme sein.

CEE-Stecker: Der CEE-Stecker ist in blau als sogenannter Camping-Stecker und in rot als Industriestecker oder Starkstrom-Stecker bekannt. Der Camping-Stecker läuft einphasig und bildet die bessere und sicherere Alternative zur Haushaltssteckdose (Schuko). Ladevorgänge bis 3,7 kW sind mit dem blauen CEE-Stecker möglich. Der rote CEE-Stecker lädt dreiphasig und dadurch deutlich schneller als die blaue Variante und der Schuko-Stecker, bis 22 kW sind möglich.

 

Deutlich weniger Varianten gibt es bei den Ladekabeln. Hier sollten Sie insbesondere auf die Länge des Kabels achten, da die Strecke von Buchse zu Buchse recht lang sein kann, nicht nur zu Hause, sondern insbesondere an den öffentlichen Ladesäulen. Achten Sie bei der Wahl der richtigen Wallbox am besten gleich darauf, ob ein (möglichst langes) Kabel im Lieferumfang enthalten ist oder ob die Wallbox ohne integriertes Kabel geliefert wird. Die Kosten für ein ausreichend langes Kabel sind nicht zu unterschätzen.

Diese Ladekabel gibt es:

Mode 2-Ladekabel: Dieses Kabel gibt es in unterschiedlichen Varianten, oftmals wird es beim Kauf eines Elektroautos mitgeliefert. Das Mode 2-Ladekabel ist dazu geeignet, das Fahrzeug an der Schuko-Steckdose zu laden. Zwischen dem Anschlussstecker und dem Fahrzeugstecker ist eine Box geschaltet, die die Kommunikation zwischen Elektroauto und Ladeanschluss übernimmt.

Mode 3-Ladekabel: Das Mode 3-Ladekabel verbindet das Elektroauto mit einer Wallbox oder einer öffentlichen Ladesäule. Da sich in Europa der Typ 2-Stecker als Standard durchgesetzt hat, sind Wallboxen in den meisten Fällen mit Typ 2-Steckdosen ausgestattet. Mode 3-Ladekabel machen Ladeleistungen bis 43 kW möglich.